Arbeiten im Ahorn-Karree: die Präsenzkräfte

Die Umsetzung neuer Wohnformen und damit verbundener Pflege- und Betreuungskonzepte im breiten Spektrum der Altenhilfe sowie die generelle Neuausrichtung der Versorgung mit den Kriterien (häusliche) Normalität, Alltag und Kleinteiligkeit in den Hausgemeinschaften erfordern ein Umdenken insbesondere im Bereich der Personalkonzepte. Leitgedanken der Betreuung und Versorgung der Hausgemeinschaften sind Vertrauen und Normalität.
Für das Personalkonzept bedeutet dies eine Neugestaltung des Personaleinsatzes, der Aufgaben, der Verantwortlichkeiten und der Qualifikation. Hierarchien werden abgeflacht, starre Grenzen zwischen Aufgaben werden zugunsten eines bewohner- und bedarfsorientierten Miteinanders aufgelöst und bisher oft getrennte Aufgabenbereiche werden enger verzahnt.
Für die Mitarbeitenden eröffnen sich dadurch ganz neue Gestaltungsspielräume. Insbesondere profitiert davon die Bezugs- und Beziehungspflege. Das sorgt sowohl bei den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch den Mitarbeitenden für eine höhere Zufriedenheit.
Präsenzkräfte
Um einen bedarfs- und bedürfnisgerechten Alltag im kleinräumigen Wohnformen unterstützend gewährleisten zu können, ist in der Hausgemeinschaft ständig eine Präsenzkraft anwesend, die explizit für ihren Aufgabenbereich qualifiziert ist.
Mit der vierzehnmonatigen Ausbildung zur „Präsenzkraft in der Pflege“ setzt die Graf Recke Stiftung neue Maßstäbe in der Altenpflegelandschaft, um den besonderen Bedürfnissen von Menschen mit schwerer Demenz besser gerecht zu werden und ein würdevolles Leben und Wohnen in modernen Hausgemeinschaften zu ermöglichen.
Pflege, Hauswirtschaft und Sozialdienst vereinen sich in der Präsenzkraft in einer Person. Die Betreuung wird ganzheitlich und rund um die Uhr möglich. Mit den Bewohnern gestalten sie den Tag individuell, flexibel und so selbstbestimmt wie möglich.
Diese Zusatzausbildung für Mitarbeitende der Pflege, Hauswirtschaft und des Sozialdienstes hat die Graf Recke Stiftung eigens fürs Ahorn-Karree entwickelt und umgesetzt. Dabei kann die Graf Recke Stiftung auf eine über 40-jährigen Expertise in der Begleitung von Menschen mit einer schweren Demenz zurückgreifen.
Die Präsenzkräfte ermöglichen einen Paradigmenwechsel in der Begleitung und Betreuung von Menschen mit schwerer Demenz. Sie geht über die klassische Grundversorgung weit hinaus und ist in dieser Art bislang einzigartig.
Ein Teil der Präsenzkräfteausbildung 2021 wird aus Mitteln der Postcode Lotterie gefördert.